Ein bekannter Rabbi hat einmal die folgende Geschichte erzählt: «Wenn ich irgendwann in den Himmel komme, werde ich nicht gefragt: ‘Warum warst du nicht Mose?’ – worauf ich sagen würde: ‘Mose war ein Prophet, ich nicht’. Ich werde auch nicht gefragt: ‘Warum warst du nicht David?’ – worauf ich sagen würde: ‘David war ein König, ich nicht’. […] Aber Gott würde mich fragen: ‘Warum warst du nicht DU?’ – worauf ich keine Antwort hätte

Gott möchte, dass wir das Leben leben, das Er in uns hineingelegt hat. Dass wir zusammen mit Ihm die Antwort auf die Frage finden, wer wir in Seinen Augen sind und wie wir nach Seinem Plan leben können (s. Eph. 2,10). Ihm ist wichtig, dass wir – auch nach dem ‘absolvierten’ LAM / SLW-Workshop – dranbleiben, uns persönlich und in unseren Beziehungen weiterentwickeln und – aus einer gemeinschaftlichen Beziehung mit Jesus heraus – in emotionaler Gesundheit wachsen. Besonders auch dann, wenn wir, z.B. als Workshop-oder Gemeindeleiter, andere Menschen leiten und ihnen dienen.

Emotionale Gesundheit hat viele Facetten. Eine davon ist, dass wir lernen, unsere eigenen Gefühle besser wahrzunehmen und zu verstehen, zu benennen und mit ihnen umzugehen (im LAM / SLW hilft uns dabei z.B. das Vergebungs- und Versöhnungstool). Gott begegnet uns in unseren Gefühlen – in den positiven wie in den negativen. Besonders in den Spirit Connection-Zeiten erleben wir immer wieder, wie emotionale Heilung durch Gottes Gegenwart und das Proklamieren seiner Wahrheiten geschehen kann. Dabei ist es wichtig, für die Gefühle auch Worte zu finden. Eine Hilfe dabei kann z.B. die Auflistung von Gefühlsworten (im LAM-Workbook in Lektion 3) sein. Ich (Matthias) habe in meiner Herkunftsfamilie nicht gelernt, gut mit meinen Gefühlen umzugehen. Gefühle wurden bei uns zu Hause mehr oder weniger verdrängt. Verletzungen sind trotzdem passiert, was mich als Person und meine Identität geprägt hat. Wir hatten vor ein paar Wochen eine Spirit Connection mit Martin und Betty, die mir geholfen hat, besser zu erkennen, werich in Gottes Augen wirklich bin, und in der mich Gott freigemacht hat von der Lüge, immer nur in der 2. Reihe stehen zu müssen. Super!

Emotional gesund werden funktioniert nur zusammen mit Jesus. Sonst ist es ein mühsamer, fruchtloser Kampf. Es braucht die Bereitschaft, dass wir uns regelmässig Zeit nehmen, in der wir auf den Tag oder die vergangene Woche zurückblicken und gemeinsam mit Ihm z.B. über folgende Fragen nachdenken:

  • Was hat mir Freude bereitet (Menschen, Situationen, Begegnungen,Details, usw.)?
  • Was waren positive Emotionen, die mich Gott, mir selbst und anderen Menschen nähergebracht haben?
  • Was waren negative Emotionen, die mich von Gott oder von anderen Menschen getrennt haben?
  • Was kann ich ans Kreuz nageln? Wie denkt Gott über mich?

‘Nothing hidden’ und emotionale Gesundheit ergänzen sich. Im Kern geht es um unsere Identität und Integrität, um seelische Heilung, Hören auf den Heiligen Geist, und darum, dass wir geistlich nur wachsen können, wenn wir auch emotional gesünder werden. Hier noch zwei Buchtipps: «Glaubensriesen – Seelenzwerge? Geistliches Wachstum und emotionale Reife», und «Emotional gesund leiten», beide von Pete Scazzero

Herzlichst
Matthias Röhle

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